In der Regel können mit einer hochwertigen Adaptierung bis zu 15% höhere Verkaufspreise erzielt werden. Home Staging, das ursprünglich aus den USA kommt, kann sowohl virtuell gemacht werden als auch mit einer tatsächlichen Adaptierung direkt vor Ort.
Was ist virtuelles Home Staging?
Bei der virtuellen Adaptierung werden die Räume mittels geeigneter Software mit passenden Möbeln aber auch mit Lichteffekten und bei Bedarf auch virtuell renoviert. Voraussetzung für die virtuelle Gestaltung sind hochwertige Fotos und Informationen zum Objekt, wie die Ausrichtung, um Lichteffekte möglichst realistisch gestalten zu können.
Virtuelles Gestalten kann für neue Räumlichkeiten wie für sanierungsbedürftige Objekte gleichermaßen genutzt werden. Vor allem, wenn der Aufwand für normales Home Staging zu groß ist, ist die virtuelle Adaption meist die bessere Lösung. Der Vorteil von der virtuellen Adaption ist, dass mit vielen optischen Effekten gespielt werden kann. Ein Bad oder ein Wohnzimmer kann dadurch sehr unterschiedlich dargestellt werden. Sind Interessenten im fortgeschrittenen Alter, kann die Präsentation, wie ein seniorengerechtes Bad aussehen kann, sinnvoller sein, als ein modernes und trendiges Bad für junge Paare.
Das ist einer der Vorteile, der virtuellen Adaption, denn durch unterschiedliche Entwürfe kann gezielt auf den Interessen eingegangen werden und er bekommt einen Eindruck, wie das Objekt aussehen könnte, wenn es auf die eigenen Bedürfnisse angepasst wurde. Es lässt sich auch mit verschiedenen Einrichtungsstilen gestalten, was wiederum eine größere Schicht an Interessenten ansprechen kann, wenn die Möglichkeiten zur Gestaltung aufgezeigt werden.
Ein virtuelles Adaptieren von Räumlichkeiten bietet sich auch an, wenn ein Bauprojekt ansteht. Im Vorfeld können bei Bauprojekten deutlich häufiger Objekte noch vor der Fertigstellung verkauft werden, wenn die Kunden bereits einen virtuellen Eindruck bekommen, wie später eine Eigentumswohnung oder ein Haus aussehen könnte.
Was ist normales Home Staging?
Dem klassischen Home Staging geht meist eine Grundreinigung des Objektes voraus. Alles was störend oder unschön wirkt wird entfernt, was auch für Möbel des bisherigen Eigentümers gilt, die sich noch im Objekt befinden. Sie werden für die Dauer des Home Stagings eingelagert.
Sobald das Objekt frei ist, wird mit einfachen Renovierungsarbeiten begonnen. Überall, wo es notwendig ist, wird ausgemalt und bei Bedarf auch Adaptionen der Elektroinstallationen wie beim Licht vorgenommen. Sobald das Objekt fertig ist, wird es mit Möbeln und Accessoires ausgestattet.
Professionelle Innenarchitekten, die sich auf die Adaption der Räume für die Verkaufspräsentation spezialisiert haben, statten die Räume so aus, dass die Kunden einen Eindruck bekommen, wie sie den Raum selbst für sich gestalten und mit Möbeln ausstatten könnten. Ziel dabei ist es nicht, dass die Möbel den Geschmack des Interessenten treffen, sondern dass sie lediglich einen Impuls geben, wo später die eigenen Möbel stehen können.
Was bei einer Adaption für den Verkauf nicht gemacht wird, sind umfassende Sanierungsarbeiten. Gibt es großen Sanierungsbedarf, werden solche Probleme eher kaschiert mit einer geschickten Adaptierung, als sie zu sanieren.
Wie sind die Preisunterschiede?
Virtuelle Adaptionen sind im Schnitt bis zu 70% günstiger als ein klassisches Home Staging. Durch die elementare optische Renovierung fallen auch höhere Kosten an und zudem dauert es länger, bis die Räume fertig für die Präsentation sind. Wie hoch die tatsächlichen Kosten ausfallen, sind immer vom jeweiligen Objekt und dem damit verbundenen Aufwand abhängig. Für durchschnittliche Wohnflächen können, je nach Zustand des Objektes, bis zu 400 Euro anfallen.
Bei größeren Liegenschaften oder speziellen Objekten muss der Preis individuell abgesprochen werden. Der Vorteil für den Verkäufer ist jedoch, dass er das Objekt nicht mit seinen eigenen Möbeln präsentieren muss, was oft ein gewisses Unbehagen hervorruft, wenn Interessenten einen so tiefen Einblick in das Lebensumfeld bekommen. Zudem kann mit hochwertigen Möbeln ein Objekt auch hochwertiger präsentiert werden, selbst wenn es vielleicht noch viele Sanierungsarbeiten gibt. Die Investition in eine professionelle Adaption ist meist kleiner als tatsächlich vorab das Objekt aufwendig zu sanieren und dann auf Käufer zu hoffen, die die Mehrkosten tragen.
Das Adaptieren von Objekten sollte außerdem nur von Profis gemacht werden. Zwar versuchen manche Käufer ein Objekt selbst noch mit ihren eigenen Möbeln zu gestalten, doch dominiert hier meist der eigene Geschmack, der nicht immer den des Käufers treffen muss. Durch die Ausstattung mit Möbeln, die eher eine neutralere Optik haben, wird Interessenten mehr Raum gegeben, sich selbst Gedanken zu machen, wo die eigenen Möbel stehen könnten. Durch die schlichte Optik werden die Möbel bei einer professionellen Adaptierung zum Platzhalter, der die Fantasie anregt.
Warum ist das klassische Home Staging besser?
Die Präsentation von virtuell gestalteten Räumlichkeiten kann für Interessenten ein Anreiz sein, sich das Objekt näher anzusehen. Kommt dann ein potenzieller Käufer in eine Wohnung oder ein Haus, dass abgewohnt aussieht und vielleicht noch Reste vom Einpackmaterial der Möbel herumliegen, kann die virtuelle Gestaltung ganz schnell entzaubert sein und der Kunde springt vielleicht ab.
Kommt ein Kunde jedoch in ein Objekt, dass normal mittels Home Staging adaptiert wurde, macht dies ein positiveres Bild für den Kunden. Er hat vielleicht das Objekt vorher schon auf Fotos gesehen, wo es adaptiert wurde und die Ideen, wie sich die eigenen Möbel in den Räumen machen können, lassen sich nahtlos weiter spinnen.
Virtuelles Adaptieren kann zwar eine Option in manchen Fällen sein, wenn der Sanierungsaufwand zu hoch ist oder es als Ergänzung mit weiteren Gestaltungsvorschlägen genutzt wird. Das Gefühl tatsächlich in einem Objekt zu sein und zu sehen, wie es fertig eingerichtet aussehen könnte, kann nur das normale Home Staging vermitteln.
Egal, ob du dich für ein virtuelles oder ein normales Home Staging entscheidest, auf die professionelle Adaptierung von Räumlichkeiten sollte nicht mehr verzichtet werden. Die Adaptierung ist mittlerweile eine wichtige Verkaufstechnik geworden, die für nahezu jedes Objekt angewandt werden kann, unabhängig davon, in welcher Preisklasse es sich befindet. Die Kosten selbst für eine klassische Adaptierung direkt vor Ort können problemlos mit einem höheren Verkaufspreis, der in der Regel damit erzielt werden kann, wieder hereingebracht werden.
Die Adaptierung von Liegenschaften ist oft auch eine gute Möglichkeit, um Objekte rascher zu verkaufen, die bereits lange am Markt sind und für die sich noch keine Käufer gefunden haben. Dabei muss es sich nicht zwingend um renovierungsbedürftige Objekte haben, manchmal regt auch ein Objekt mit einem schönen Grundriss Interessenten nicht dazu an, ihre Fantasie spielen zu lassen, wie es sein könnte, selbst darin zu wohnen. Diese Lücke wird mit dem Home Staging geschlossen, wodurch der Verkaufserfolg höher sein kann.