Jahresrückblick 2025: Preise, Zinsen, Nachfrage im Check

2025 am Wohnimmobilienmarkt – ein Jahresrückblick, der hängen bleibt

Januar fühlte sich noch nach Handbremse an: viele Vormerkungen, wenige Abschlüsse. Im Frühjahr dann erste, vorsichtige Signale – mehr Anfragen, bessere Termine. Und im Juni der Moment, der die Stimmung drehte: Die Europäische Zentralbank senkte ihre Leitzinsen spürbar. Von da an war die Erzählung des Jahres eine andere: weniger „Warten auf bessere Zeiten“, mehr „Was ist wirklich möglich?“.
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Preise: Vom Stillstand zur sanften Aufwärtsbewegung

Das Preisbild hat 2025 das Blatt gewendet. Nach den Korrekturen der Vorjahre verzeichnete der Häuserpreisindex im 3. Quartal 2025 einen Zuwachs von 3,3 % gegenüber dem Vorjahr, der vierte Anstieg in Folge. Gegenüber dem 2. Quartal waren es +1,0 %. Besonders die Städte zeigten Zugkraft; dort kehrte Nachfrage sichtbar zurück. Die Botschaft hinter den Zahlen: eine Erholung ohne Übermut, aber mit Fundament.

Der bankenbasierte Blick bestätigt das Bild: Der vdp-Immobilienpreisindex meldete für Q3/2025 +3,6 % zum Vorjahr (Wohnen +3,8 %), zum Vorquartal +0,7 %. Für Eigentümer heißt das: Der Markt honoriert wieder Qualität – Lage, Substanz, Licht und Grundriss zählen, Fantasiepreise nicht.

Zinsen: Die Zäsur im Juni und der Realitätscheck danach

Am 11. Juni 2025 hat der EZB-Rat die drei Leitzinsen gesenkt (Einlagefazilität 2,00 %, Hauptrefinanzierung 2,15 %, Spitzenrefinanzierung 2,40 %). Psychologisch war das die eigentliche Wende: Weg vom „es wird immer teurer“ hin zu planbaren Gesprächen über Finanzierung und Haushalt.

Im Alltagsgeschäft blieb Finanzierung dennoch selektiv: Zehnjährige Bauzinsen lagen zu Jahresbeginn um ~ 3,0 % (Topzins) und standen im Dezember eher bei 3,6 – ≈ 4,0 %, je nach Bank, Beleihung und Bindung. Dr. Klein nannte am 19.12. 3,57 % (Topzins), Interhyp sprach am 18.12. von „Richtung 4 %“. Ergebnis: machbar, aber mit Anforderungen an Unterlagen, Eigenkapital und Objektqualität.

Nachfrage: Zurück auf der Fläche - nicht nur in A-Lagen

Plattformdaten zeigen, wie breit die Erholung wirkt: Laut ImmoScout24 WohnBarometer Q3/2025 stieg das Kaufinteresse klar gegenüber 2024; Bestandshäuser legten bei Preisen am dynamischsten zu (+4,1 % YoY). Auffällig ist zudem der Blick auf die kreisfreien Städte: +13 % Nachfrage im Jahresvergleich – ein Zeichen dafür, dass die Suche sich nicht nur auf die bekannten Hotspots konzentriert, sondern überall dort, wo das Verhältnis aus Preis, Lage und Alltag funktioniert.

Angebot & Bauen: Warum Bestände wieder Gewicht bekamen

Der Angebotsdruck blieb 2025 überschaubar – auch, weil die Fertigstellungen 2024 schwach waren (251.900 Wohnungen; −14,4 % ggü. 2023). Kurz gesagt: Es kamen zu wenig neue Wohnungen nach, um Druck auf die Bestände aufzubauen.

Im Jahresverlauf hellten sich die Baugenehmigungen auf: Im Oktober 2025 wurden 19.900 Wohnungen genehmigt (+6,8 % YoY), von Januar bis Oktober summierten sich 195.400 Genehmigungen (+11,2 %). Das wirkt nicht morgen, aber es ist der erste belastbare Vorlauf seit Längerem. Baupreise im Neubau blieben derweil moderat +3,1 % über Vorjahr (August 2025) – kein Schock, aber ein Kostenfaktor.

2025 in drei Kapiteln erzählt

Januar bis Mai: Das lange Ausatmen

Interessenten schauten, verglichen, fragten. Abschlüsse kamen zustande, wenn Objektqualität und Finanzierung sauber passten. Es war die Zeit der Vorbereitung: gute Unterlagen, klare Exposés, realistische Preisfenster, also alles, was Sicherheit erzeugt.

Juni bis August: Stimmungswechsel

Mit der EZB-Senkung im Juni kippte die Psychologie. Mehr Termine, kürzere Entscheidungswege – nicht, weil Geld plötzlich billig war, sondern weil der Eindruck endlos steigender Zinsen vom Tisch war. Bestände mit nachvollziehbarer Substanz wurden zur ersten Wahl.

September bis Dezember: Bestätigung durch harte Daten

Destatis und vdp meldeten solide Plusraten; die Erholung war kein Bauchgefühl, sondern messbar. Parallel zogen die Genehmigungen an – ein Ausblick, kein Gegenwind. Ein Jahr, das mit Skepsis begann, endet mit einem Markt, der wieder Linien hat.

Was bedeutet das für Eigentümer? (ohne Heilsversprechen)

Wer 2025 verkauft hat, kennt das Muster: Nicht die Lautstärke entscheidet, sondern die Vorbereitung. Der Markt nimmt wieder an – aber selektiv. Objekte in guten Mikrolagen, mit stimmigem Grundriss, solider Haustechnik und nachvollziehbarer Energiebilanz fanden zügig Käufer. Dort, wo Unterlagen fehlten, Termine wackelten oder der Preis die Geschichte nicht trug, blieb es zäh. Die Rolle der Finanzierung blieb das Nadelöhr: Banken fragten genau nach – zur Immobilie, zum Einkommen, zu Rücklagen. Wer hier von Anfang an sauber dokumentiert, verkürzt die Strecke zum Notar spürbar.

Für 2026 lässt sich kein Versprechen ableiten, aber eine Haltung: Qualität schlägt Tempo. Wer verkaufen möchte, ist gut beraten, jetzt – in ruhigen Tagen – das zu tun, was 2025 sichtbar geholfen hat: Energieausweis aktualisieren, Wohnfläche prüfen, Wartungen und Rechnungen gebündelt bereitlegen, Besonderheiten der Mikrolage konkret beschreiben, statt in Floskeln zu sprechen. Das sind keine großen Gesten, sondern die kleinen Beweise, die Vertrauen machen und genau das hat 2025 den Unterschied ausgemacht.

TAURIBA Fazit

2025 war kein Comeback mit Fanfarentönen, sondern die Rückkehr zur Normalität: moderate Preiszuwächse, planbarer Zins, spürbar mehr Nachfrage – vorausgesetzt, Objekt und Unterlagen überzeugen. Wer diese Lektionen mitnimmt, startet 2026 nicht mit Hoffnungen, sondern mit Handwerkszeug.

TAURIBA unterstützt Sie mit einem starken Exposé, sauber aufbereiteten Unterlagen und einer reibungslos organisierten Finanzierung – wir koordinieren Käuferunterlagen, klären Rückfragen mit der Bank und begleiten den Prozess bis zur Finanzierungszusage.

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